Je oller, desto doller?! Du bist nie zu alt, um Veränderung zu wagen.
Im Januar 2022 bin ich für sieben Wochen nach Teneriffa gereist. Diese Reise war in vielerlei Hinsicht etwas ganz Großes und ganz Besonderes für mich.
2020 habe ich mich von einer Krebserkrankung und den damit verbundenen langwierigen Behandlungen erholt. Schon da wollte ich endlich anfangen, mehr zu reisen. Stattdessen war dann erstmal Lockdown angesagt.
Kurz und gut: Anfang 2022 sollte es nun endlich soweit sein. Ich hatte mein Business mittlerweile so aufgebaut, dass ich zum Arbeiten nur noch einen Computer, einen Zoom-Account (oder etwas Vergleichbares) und eine stabile Internetverbindung brauchte, denn die astrologischen Coachings fanden und finden Online statt. Mit mittlerweile 53 Jahren habe ich jetzt das Potential, als digitale Nomadin von überall auf der Welt zu arbeiten.
Je näher der Abflugtermin rückte, desto stärker merkte ich, wieviel Angst ich habe vor dieser ganz neuen Erfahrung. Kurz vorher wäre ich am liebsten gar nicht mehr weggeflogen. Die vertraute Umgebung schien mir plötzlich um so vieles attraktiver als die Vorstellung, alleine auf einer Insel zu sein, die ich überhaupt nicht kenne.
Wie das so ist mit Ängsten dieser Art: Sie blähen sich auf und machen wahnsinnig einen auf real.
Nachdem ich auf Teneriffa gelandet bin, platzten sie wie ein Luftballon, in den man mit einer Nadel hineingestochen hat. Sofort wusste ich, dass eine großartige Erfahrung auf mich wartet.
Und so war es auch.
Ich weiß noch, wie ich an einem der ersten Tage am Meer entlang spazierte und ganz und gar fasziniert zur Kenntnis nahm, dass ich mit über fünfzig Jahren endlich so arbeiten kann, wie ich es mir schon immer erträumt habe!
Nach vier Wochen auf der Insel wurde der Wunsch, die spanische Sprache zu erlernen, immer stärker. Ich war an einem Ort gelandet, in dem es so gut wie keinen Tourismus gibt. Das bedeutete, dass ich mit meinem Englisch nicht sehr weit kam.
Als junge Frau habe ich zwei oder drei Volkshochschulkurse besucht, um Spanisch zu lernen, doch ich habe es nicht ernsthaft verfolgt.
Diesmal spürte ich, dass es mir ernst ist mit dem Spanisch lernen und dass ich dranbleiben werde. Also habe ich mir eine Sprachen-Lern-App auf den Computer geladen und begonnen zu lernen.
Nicht einen Augenblick ist mir der Gedanke gekommen, ich könne zu alt sein, um digitale Nomadin zu werden oder zu alt, um Spanisch zu lernen.
In meiner Arbeit komme ich allerdings immer wieder mit dieser Ausrede in Berührung.
Wer will, findet Lösungen. Wer nicht will, findet Ausreden.
„Ich würde mich am liebsten von meinem Mann trennen“, sagt eine Frau, die ich über einige Monate begleite. Sie ist eine sehr attraktive und erfolgreiche Frau, die knapp über sechzig ist. Auf meine Frage, warum sie es nicht tut, sagte sie hart und entschlossen: „In dem Alter finde ich niemals einen neuen Mann.“
Das war ihre Überzeugung zu Beginn unseres Coachings. Zwei Jahre später hatte sie sich nicht nur getrennt, sondern auch neu verliebt. „Ach, so fühlt es sich an, wenn man verliebt ist“, sagte sie selig. „Das ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich dieses Gefühl habe.“
„Und du bist nicht zu alt dafür?“, frage ich sie mit einem Augenzwinkern, und wir müssen beide lachen.
„Ich wollte immer eine Malerin werden. Aber jetzt bin ich zu alt dafür.“
Ach ja?
Anna Mary Robertson Moses wurde nur „Grandma Moses“ genannt. Aus gutem Grund: Mit dem Malen begann sie erst im Alter von 75 Jahren. Berühmt wurde sie damit erst einige Jahre später. 2006 wurde eines ihrer Gemälde für stolze 1,2 Millionen Dollar (1,07 Mio. Euro) verkauft.
„Ich möchte so gerne ein Buch schreiben. Aber ich bin zu alt, um noch als Autor oder Autorin durchzustarten.“
Ach ja?
Laura Ingalls Wilder schrieb fast ihr gesamtes Leben auto-biografische Geschichten über das Leben als Farmerstochter. Bekannt wurde sie damit aber erst im Jahr 1932 mit 65, als ihre Tochter sie dazu drängte und sie ihre Geschichten in Kinderbücher umschrieb. Zu ihren bedeutendsten Werken zählt das Werk „Unsere kleine Farm“.
Wer hat eigentlich mit diesem „Zu-alt-Quatsch“ angefangen? Wieso hält sich die Annahme so hartnäckig, dass ab einem gewissen Alter Veränderung nicht mehr möglich ist?
Alles im Universum ist unaufhörlich in Bewegung. In der Astrologie wird diese Bewegung sichtbar durch die Transite, die auf dein Geburtshoroskop einwirken. Solange du lebst, sollst, kannst, darfst und musst Du Dich verändern.
Um nicht missverstanden zu werden: Es gibt auch Zeiten im Leben, in denen es darum geht, etwas auszubauen, zu verfestigen, zu konsolidieren. Astrologisch ist das das Stier-Prinzip. Stier, das ist eine geduldige, langmütige Energie, die alles, was sie tut, auf Dauer anlegt. Stier sorgt dafür, dass Deine Projekte und Beziehungen tiefe Wurzeln schlagen können und auch einem größeren Sturm standhalten können.
Das ist natürlich ganz wichtig.
Nur ist dieses Stier-Prinzip zur einzig wahren Lebenseinstellung stilisiert worden.
Stier scheut sich vor Veränderung. Sicherheit entsteht hier aus dem Vertrauten.
Eine Bekannte von mir trifft sich jedes Mal, wenn sie in ihre alte Heimat fährt, mit einer ehemaligen Sandkastenfreundin. „Diese Treffen sind furchtbar anstrengend“, sagt sie zu mir. „Ich fand Christina immer schon anstrengend, aber mit zunehmendem Alter halte ich ihr Gejammer kaum noch aus.“ „Warum triffst du sie denn dann?“, will ich wissen. „Ich kenne sie eben, seitdem wir gemeinsam im Sandkasten gespielt haben.“
Aha. Weil du jemanden seit deiner Kindheit kennst, kannst du dich nicht von ihm oder ihr trennen? Du magst ihn oder sie eigentlich schon längst nicht mehr wirklich, aber eure Verbindung zu beenden, kommt dir gar nicht in den Sinn? Lieber quälst Du dich mit ihm oder ihr von Treffen zu Treffen? Ich muss sagen, das überzeugt mich nicht.
Wenn du im Stier-Prinzip steckenbleibst, ignorierst du den natürlichen Fluss des Lebens
Eine Idee haben und etwas dafür tun, dass diese Idee in die Welt kommt (Widder oder die kardinale Energie); der Idee Rahmen und Form geben und sie damit sichtbar und real zu machen (Stier oder die fixe Energie) und schlussendlich das Projekt an die sich ständig ändernden Umstände anzupassen, beziehungsweise es in etwas Neues zu überführen (Zwillinge oder die veränderliche Energie).
Und das lässt sich auch auf Menschen übertragen: Wir lernen jemanden kennen, gehen ein kurzes oder auch längeres Stück zusammen und irgendwann trennen sich die Wege wieder. Und manchmal entstehen Projekte und Verbindungen, die ein ganzes Leben lang halten und dabei lebendig bleiben, und das ist ebenfalls wunderbar.
Eines meiner Lieblingsgedichte ist „Stufen“ von Hermann Hesse. Er findet wunderbare Worte für ein Leben, das lebendig ist und bleibt.
(…) Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
(…)
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden, (…)
Wenn du bereit bist, dem Ruf des Lebens immer wieder auf`s Neue zu folgen, gewinnst du eine ganz neue Lebensqualität.
Wir stehen am Beginn des Wassermannzeitalters. Fast alle spüren: etwas ganz Neues beginnt. Die alten Denkweisen und die alten Lebensweisen funktionieren einfach immer weniger.
Nimm als Beispiel Arbeitsverhältnisse oder Beziehungen: Beides schien früher mal beständiger und mehr auf Dauer angelegt gewesen zu sein.
Heute verschwinden ganze Branchen im Arbeitsbereich. Immer mehr Menschen haben immer mehr Freizeit, und auch Beziehungs- und Familienmodelle verändern sich rasant.
Ich sage es oft: Es gibt gar keine bessere Zeit als diese, um dein Leben so zu leben, wie du es willst.
Also traue dich.
Schritte zur Veränderung
Der erste Schritt zur Veränderung besteht darin, dass du dir deine Sehnsucht nach Neuanfang, nach Veränderung, nach Aufbruch zugestehst.
Als Beispiel dient hier der Wunsch nach beruflicher Veränderung.
„Ich möchte mich beruflich weiterentwickeln. Meine jetzige Tätigkeit erfüllt mich nicht mehr.“
So oder so ähnlich könnte es klingen, wenn du dir deine Wahrheit eingestehst.
Und jetzt – ACHTUNG – kommen allzu oft die Veränderungs-Verhinderungs-Sätze, die inneren Zweifel, die Ängste.
Die beginnen meistens mit „JA, ABER …“
Dafür bist du zu alt, das klappt nie, das hättest du früher beginnen müssen, usw.
Hinter all diesen Sätzen steckt Angst.
Du nimmst diese Sätze zur Kenntnis, gibst ihnen aber weiter keinen Raum.
„Ich möchte mich verändern, und ich habe jetzt gerade auch Angst davor.“
Wie fühlt es sich an, wenn du dir das sagst?
Mit diesem Satz erkennst du an, was ist, doch du machst deinen Wunsch nach Veränderung nicht klein.
„Ich erlaube mir meinen Wunsch nach Veränderung, weil ich es mir wert bin.“
Noch ein schöner Satz, der gleichermaßen Selbstliebe und Wertschätzung ausdrückt.
Mit diesen Sätzen öffnest du dich für Veränderung. Du entscheidest dich für die Veränderung, die meistens aus kleinen, überschaubaren Schritten besteht und nicht, wie fälschlicherweise oft angenommen, aus einem Quantensprung, mit dem du von jetzt auf gleich ALLES ändern musst.
Und nun kannst du dir überlegen, welches dein nächster sinnvoller Schritt in Richtung Veränderung sein kann. Um bei dem Beispiel zu bleiben: Überlege dir, ob es dort, wo du jetzt arbeitest, Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung gibt. Wenn ja, welche? Sind diese Möglichkeiten interessant für dich? Oder du schaust nach Angeboten für einen Bildungsurlaub. Oder du machst dich auf die Suche nach einer Person, die Menschen in beruflichen Veränderungen unterstützt.
Du wirst feststellen: Sobald du anfängst, Schritte zu unternehmen, werden sich Möglichkeiten eröffnen, von denen du jetzt noch gar keine Ahnung hast. Du hast einen Prozess begonnen, der zu tiefer und nachhaltiger Transformation führt, in dem du dich selbst neu kennenlernen wirst und der dich – egal wie alt du bist – auf jeden Fall verjüngen wird. Es ist bewiesen, dass sich die Synapsen im Gehirn bis ins hohe Alter neue Wege bahnen können.
Du kannst zu jeder Zeit völlig neu beginnen. Du kannst zu jeder Zeit und egal in welchem Alter etwas Neues lernen.
Und nicht zuletzt: Die Welt braucht Menschen, die mutig Neues ausprobieren.
Übrigens: Ich bin gerade jetzt wieder auf Teneriffa, und das genieße ich unendlich. Wie gut, dass ich mich getraut habe, dieser Sehnsucht zu folgen und die Ängste zwar zur Kenntnis zu nehmen, ihnen aber nicht zu viel Raum zu geben.
Der richtige Zeitpunkt für Veränderung ist immer genau jetzt!
Du willst dich verändern? Du steckst schon mittendrin? Du wünschst dir Unterstützung und Inspiration für deine Veränderung?
Dann kontaktiere mich gerne für ein kostenfreies Kennenlern-Gespräch.
